Statt am Freitag nach Unterrichtsschluss gleich ins Wochenende zu starten, nutzten zahlreiche Siebt- bis Neuntklässler der Mittelschule und der Anton-Fugger-Realschule in Babenhausen die Gelegenheit, sich Anregungen für ihre berufliche Zukunft zu holen. Teilweise mit Eltern oder auch mit Klassenkameradinnen und -kameraden informierten sie sich an den Ständen von Handwerks-, Industrie- und Dienstleistungsbetrieben sowie sozialen Einrichtungen, Berufs- und Fachschulen näher über unterschiedlichste Ausbildungsmöglichkeiten.
Beim schon traditionellen Berufsinformationstag stellten heuer 35 Firmen aus Babenhausen und der Umgebung rund 100 Berufe vor. „Um Auszubildende zu finden, muss man sich heutzutage schon nach außen präsentieren“, sagt der Inhaber einer Firma, die Elektroanlagen herstellt. Und ein Zimmerermeister erklärt: „Wenn ich einen geeigneten Bewerber finde, nehme ich ihn sofort." Vor allem im Handwerk sei es in der heutigen Zeit schwer, Lehrlinge zu gewinnen, bedauert der Geschäftsleiter einer Baufirma. Momentan beschäftige er drei Azubis internationaler Herkunft.
Firmen buhlen um passende Auszubildende
„Nach mehrjähriger Pause möchten wir ab September wieder Auszubildende für die Berufe Zerspanungsmechaniker oder auch Maschinen- und Anlagenführer beschäftigen“, erklärt der Ausbildungsleiter eines Industriebetriebs. Während große Unternehmen Jugendliche oft mit lukrativen Angeboten wie der Finanzierung des Führerscheins locken, sei es für kleinere Betriebe schwieriger, geeignete Azubis zu finden. Diese müssten mindestens einen guten Mittelschulabschluss, besser noch einen "Quali", vorweisen. Für den Geschäftsführer eines Steinmetzbetriebs ist es vor allem wichtig, dass seine künftigen Mitarbeiter Freude an ihrer Tätigkeit haben und motiviert sind.
Beim Rundgang durch die große Halle entdeckten manche Jugendliche auch Ausbildungsmöglichkeiten, die sie vorher noch nicht in Erwägung gezogen hatten. Bei insgesamt 26 Fachvorträgen konnten sie Einblicke in Berufsbilder gewinnen. Für viele waren aber auch spätere Fortbildungs- und Qualifikationsmöglichkeiten sowie Aufstiegschancen wichtig. In Einzelgesprächen konnten manche sogar schon Praktika vereinbaren. (Quelle: Illertisser Zeitung, 11.03.24)